Kastration
Die Kastration männlicher Tiere wird auch heute noch oft im Alter von ca. 8 Monaten durchgeführt. Grundsätzlich ist das auch in Ordnung, man verhindert unerwünschten Nachwuchs , die Tiere werden nicht aggressiv und sie entwickeln den sehr unangenehmen Geschlechtsgeruch nicht. Inzwischen weiss man aber, dass bei männlichen kastrierten Frettchen die Nebennieren die Hormonproduktion übernehmen und dadurch eine ganz ähnliche hormonelle Situation eintreten kann, wie bei nicht kastrierten weiblichen Tieren ( siehe Dauerraunze ) mit allen gesundheitsschädlichen Konsequenzen. Es wird daher heute auch bei Männchen der Hormonchip empfohlen.
Weibliche Tiere, die nicht kastriert sind, leiden oftmals unter einer Dauerrauze. Da kein Eisprung stattfindet, produziert der Eierstock ständig hohe Dosen von Östrogen. Diese Hormon schädigt auf Dauer das Knochenmark, sodass es zu einer Blutarmut, Blutungsneigung, Abmagerung oder sogar zum Tod kommen kann.
Früher wurde als Therapie oder als Prophylaxe dieser Knochenmarkserkrankung die Kastration empfohlen. Inzwischen weiss man aber, dass auch kastrierte Weibchen die gleiche Erkrankung bekommen können, da die Nebennieren die Hormonproduktion übernehmen und dann ebenfalls ein Übermass an Östrogen ausschütten.
Eine bessere Alternative zur Kastration ist auch hier der Hormonchip. Dadurch wird das Weibchen "chemisch" kastriert, ohne dass Nebenwirkungen zu erwarten sind. Dieser Chip ist zwar nicht billig, er hält aber bis zu 36 Monaten. ( der große Chip sogar bis zu 72 Monate ).
Zum Implantieren des Chips geben wir eine leichte Narkose. Das ist für Frettchen ( die ja sehr quirlige Tiere sind ) die schonendste Methode.
Übrigens: Die sogenannten „Duftdrüsen“, die den typischen Frettchengeruch produzieren, dürfen laut Tierschutzgesetz nicht entfernt werden. Sie gehören zur artgerechten Haltung dazu.